Im Gespräch mit dem Grünen-Fraktionschef im Landtag Andreas Schwarz

Interview mit der Wendiinger Zeitung Andreas Schwarz setzte sich bereits als Schülersprecher für die Einrichtung einer Cafeteria ein, als Jugendgemeinderat für günstigen Nahverkehr. Nach dem Abi wird er als jüngstes Mitglied in den Stadtrat und in den Kreisrat gewählt. 2011 zieht er in den Landtag ein und wird 2016, mit 36 Jahren, Fraktionschef der Grünen. 

15.01.21 –

Herr Schwarz, Sie stellen sich am 14. März erneut zur Wahl. Welche Ziele möchten Sie in der nächsten Legislaturperiode erreichen?

Unser Land ist schon das Grünste in ganz Deutschland. Mein Ziel ist es, Baden-Württemberg noch grüner zu machen. Wichtigste Aufgabe ist dabei der Klimaschutz. Wir wollen Baden-Württemberg klimaneutral machen und unsere Natur mit ihrer Artenvielfalt schützen. Deshalb möchte ich die Verkehrswende hin zu nachhaltiger Mobilität voranbringen. Wir setzen uns dafür ein, dass der Strukturwandel gelingt. Hierbei will ich Wohlstand und Arbeitsplätze sichern. Mit einer innovativen Wirtschaft sorgen wir dafür, dass Baden-Württemberg an der Spitze bleibt. Dabei kommt es darauf an, die Digitalisierung voranzubringen, ein leistungsgerechtes Bildungssystem auszubauen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. 

Auf welche Erfolge sind Sie besonders stolz?

In den letzten 10 Jahren haben wir im engen Austausch mit dem grünen Umweltministerium und dem grünen Verkehrsministerium für den Klimaschutz im Land viel auf den Weg gebracht. Wir haben z.B. das Klimaschutzgesetz fortgeschrieben, den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung fast verdoppelt, den öffentlichen Personennahverkehr und Radwege ausgebaut, ein flächendeckendes Ladenetz für E-Autos geschaffen und den Öko-Landbau gestärkt, um hier nur die wichtigsten Punkte zu nennen.

Hat die Corona-Pandemie Auswirkungen auf Ihre Arbeit?

Ja das hat sie in der Tat. Wir befinden uns weiterhin in einer sehr ernsten Lage. Die zentrale Aufgabe dieser Tage ist, alles dafür Notwendige zu tun, um das Virus einzudämmen. Anlass zur Hoffnung gibt es mir, dass die Impfzentren mit den Impfungen begonnen haben. Auch im Landkreis Esslingen bieten wir sowohl in Esslingen als auch in der Messe Stuttgart zwei Impfzentren an und ich kann alle Bürgerinnen und Bürger nur dazu ermutigen, von der Impfung Gebrauch zu machen. Mit diesem guten Plan wird es uns gelingen, diese Krise zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen.

Es ist schon eine Herkulesaufgabe, trotz der Coronakrise wichtige Themen wie den Klimawandel oder die Digitalisierung weiter im Fokus zu haben. Insbesondere der Strukturwandel der Wirtschaft hat durch Corona an Tempo zugelegt. Mit einem gezielten Stabilisierungspaket wollen wir Grünen den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg weiter stärken und zukunftsfest machen. 

Wünschen würde ich mir, dass wir mit der gleichen Konsequenz, wie wir die Coronakrise in den Griff bekommen, auch die großen ökologischen Krisen, die Klimakrise und das Artensterben lösen.

Gibt es ein Thema, das Sie zurzeit besonders beschäftigt?

All diese Aufgaben schaffen wir nur durch gesellschaftlichen Zusammenhalt, nicht durch Spaltung. Für Hetzer, die unsere Parlamente verhöhnen, Hass und Rassismus haben wir keinen Platz! Dafür stehe ich entschieden ein. Manche Menschen haben Angst – um ihren Arbeitsplatz oder um den von ihnen erarbeiteten Wohlstand. Viele haben Angst, ob unser Planet auch für unsere Kinder und Enkel noch so ist wie wir ihn kennen. Um dieser Angst entgegenzuwirken ist für mich Transparenz, Information und Mitbestimmung wichtig. 

Woher holen Sie die Energie, diese Herausforderungen zu meistern?

In meiner Familie kann ich Kraft tanken. Ich genieße die Zeit, die ich mit meiner Frau und meiner Tochter verbringen kann. Allerdings liebe ich Herausforderungen, nicht nur in meiner Funktion als Politiker, auch privat. Mein größtes Hobby ist das Rennradfahren, bevorzugt auf das Stilfser Joch. Die Schwäbischen Alb ist ein ideales Trainingsgelände. Das Rennradfahren ist vergleichbar mit meiner Arbeit als Politiker. In beiden Fällen brauchen Sie hohe Ziele, viel Ausdauer und vor allem ein gutes Team, um voranzukommen.

Ursula Vaas-Hochradl

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